Symptome
Eine Refluxösophagitis hat beim operierten Patienten keine andere Symptomatik als beim nichtoperierten Patienten.
Ursachen
Nach resektiven Mageneingriffen fehlt die Barriere zwischen Ösophagus und Mageneingang, dem sogenannten unteren Ösophagusshinkter. Somit können die Säfte des Duodenums, auch wenn das Duodenum im Anfangsteil „blind“ verschlossen wird, in die Speiseröhre gelangen.
Gallensäuren und das Lysolecithin können die Schleimhaut der Speiseröhre angreifen und schmerzhaft brennende Entzündungen in der Speiseröhre verursachen. Daneben führt eine zu kurze abführende Schlinge (kürzer als 40 cm) oft zu Refluxsymptomen.
Bei der totalen Gastrektomie werden bei über 80 % der Patienten zumindest episodenhaft Refluxsymptome beobachtet. Bei einer partiellen Magenentfernung liegt die Häufigkeit von Refluxbeschwerden bei 20-50 % der Patienten.
Diagnose
Eine Refluxösophagitis kann sehr gut endoskopisch diagnostiziert werden. Unter Umständen hilft eine Säuremessung zur Differenzierung eines saureren gegenüber einen alkalischen Reflux.
Therapie
Die Roux-Y-Rekonstruktion mit ausreichend langer Dünndarmschlinge zusammen mit der Bildung eines Ersatzmagens scheint die Probleme dieser Art reduzieren zu können. Unter Umständen können die Symptome so gravierend sein, dass auch eine Revisionsoperation mit einem tieferen Einnähen der zuführenden Schlinge gerechtfertigt werden kann.
Die Gabe von Gallensäure bindenden Medikamenten kann auch als konservative Therapie versucht werden.
Verfasser :
Prof. Dr. med. Ulrich Bolder
Chefarzt der Klinik für Chirurgie, St.-Johannes-Hospital Dortmund
Schwerpunkt Tumorchirurgie des gesamten Gastrointestinaltraktes