Generell
Die häufigsten Probleme nach einer Magenentfernung sind ein gestörter Transit von festen und flüssigen Nahrungsbestandteilen im oberen Verdauungstrakt.
Der Durchlauf der Nahrung kann möglicherweise zu schnell, zu langsam oder auch in die falsche Richtung gehen. Darüber hinaus fehlt die Funktion des Magens als Reservoir der aufgenommen Nahrung, da diese direkt von der Speiseröhre in den Darm gelangt.
Auch der gastroösophageale Reflux, d.h. der Rückfluss von saurem Mageninhalt bei Magenteilentfernungen in die Speiseröhre, kann unter Umständen zu einem Problem werden. Unter anderem soll diese Seite Antworten und Lösungen liefern, wie Sie am besten mit solchen Problemen zurechtkommen.
Nicht zuletzt ist anzumerken, dass die Hydrolysekapazität, also die Fähigkeit Speisen zu verdauen, nach Magenentfernung deutlich herabgesetzt ist. Dies ist ein Problem, das bei der Verwertung der aufgenommenen Nährstoffe, also der Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate, eine wichtige Rolle spielt. Der Darm alleine ist nicht fähig diese Nährstoffe in ausreichender Menge aufzuspalten. Insbesondere bei der Aufspaltung von Milchzucker kann es zu Problemen kommen, die sich klinisch in einer vorher nicht beobachteten Nahrungsmittelunverträglichkeit widerspiegelt.
Operative Eingriffe nach einer Erkrankung an Magenkrebs bedeuten stets grundlegende Änderungen in der Anatomie des oberen Gastrointestinaltrakts sowie Veränderungen in der Verdauungsphysiologie.
Zu den leichten Symptomen nach einer Magenentfernung zählen Völlegefühl, Diarrhöen, Gewichtsverlust, Fettstuhl, Anämie oder Kalziumstoffwechselstörungen. In 70-90 % der Fälle nach einer vorübergehenden Adaptationsphase tritt eine subjektive klinische Beschwerdefreiheit ein. Bei 10-20 % der operierten Patienten treten allerdings auch nach Jahren noch episodenhaft Beschwerden auf.
Verfasser:
M.Sc. Rebeca Bruder
Ernährungswissenschaftlerin, St.-Johannes-Hospital Dortmund