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Syndrom der zuführenden Schlinge

Symptome
Das Syndrom der zuführenden Schlinge gehört zu den eher ungewöhnlichen Komplikationen, die bei 0,3 % der Patienten nach subtotaler Gastrektomie und Billroth-II Magenresektion auftreten.

Die Symptome der zuführenden Schlinge sind relativ unspezifisch. Die Patienten klagen über verstärkte Inappetenz, Übelkeit, Völlegefühl, plötzliches Erbrechen und Diarrhöen.

Ursachen
Je nach Operationsverfahren bzw. Rekonstruktion des Verdauungstraktes nach der Entfernung des Magens kann der Nahrungsbrei durch rückwärts gerichtete Darmbewegungen in die zuführende Darmschlinge gedrückt werden. Die Nahrungsreste können in diesem Darmanteil das Wachstum von Bakterien begünstigen. Eine solche bakterielle Überwucherung in diesem ansonsten beinahe sterilen Darmteil kann zu Blähungen oder auch zu Verdauungsstörungen führen.

Zum Nachweis einer bakteriellen Überwucherung muss eine Spezialuntersuchung, ein sog. Atemtest, durchgeführt werden. Unter Umständen muss in diesem Fall eine Antibiose gegeben werden.

Natürlich kann auch ein rein mechanisches Problem wie eine Narbenbildung zu einem gestörten Abfluss von Sekreten des Pankreas in den Darm dieses Syndrom verursachen. In diesem Fall ist die zuführende Darmschlinge quasi verstopft. Eine erneute Operation kann dieses Problem jedoch beheben.

Diagnose
Anhand eines Atemtests der nach einer Testmahlzeit durchgeführt wird oder einer Endoskopie (Spiegelung) kann die Diagnose gesichert werden.


Therapie
Ist die Störung durch eine bakterielle Überwucherung mit Gasbildung erklärbar besteht die Indikation zu einer medikamentösen Therapie mit einem Antibiotikum. Diese muss allerdings bei einem Wiederauftreten der Beschwerden wiederholt werden. Sind die Beschwerden durch ein mechanisches Problem erklärlich, sollte die Engstelle endoskopisch aufgedehnt oder operativ entfernt werden.

 

 

Verfasser :
Prof. Dr. med. Ulrich Bolder
Chefarzt der Klinik für Chirurgie, St.-Johannes-Hospital Dortmund


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